Verzinkung bei Autos – dem Rost zuvorkommen

Seit den 80er Jahren gibt es auf den Straßen immer weniger Autos mit erheblichen Rostschäden. Der Grund dafür ist die Erfindung der Vollverzinkung, die Autos davor schützt. Bei diesem Verfahren […]

kfzmeister_logo.pngSeit den 80er Jahren gibt es auf den Straßen immer weniger Autos mit erheblichen Rostschäden. Der Grund dafür ist die Erfindung der Vollverzinkung, die Autos davor schützt. Bei diesem Verfahren wird das Auto mit einer feinen Schicht Zink überzogen. Dennoch sollte niemand sein Auto vernachlässigen, Schäden am Lack können immer wieder passieren zwischendurch, unter anderem durch Rollsplit. Werden solche zunächst kleine Schäden nicht sofort repariert, kommt es mit der Zeit zu immer größer werdenden Rostlöchern und der Schutz ist dahin.

Was ist eigentlich Korrosion genau?

Ganz grob übersetzt ist Korrosion die Entstehung von Rost. Ganz genau genommen entsteht bei der Korrosion eine Oxidschicht, die eine Verbindung mit der Karosserie und Sauerstoff eingeht. Selbstverständlich gibt es auch andere Situationen, in denen Rost entstehen kann. Zum Beispiel dann, wenn die Säure der Autobatterie ausläuft. Da die Oxidschicht von Eisen ein größeres Volumen als das des Grundwerkstoffes hat, platzt die Eisenschicht ab und das Material wird somit abgetragen. Bei tragenden Teilen führt das letzen Endes dazu, dass die umliegenden Teile mit beansprucht und ebenfalls abgetragen werden. Bekannt ist dieser Vorgang auch als Rostfraß, der den Wert des Autos stark senken kann.

Wer eine verzinkte Karosserie haben möchte, kann zwischen vier Verfahren wählen. Es gibt die Feuerverzinkung, galvanische Verzinkung, Diffusionsverzinkung sowie die mechanische Verzinkung. Jedes Verfahren hat seine Eigenheiten.

Verschiedene Verfahren

  • Feuerverzinkung: Sie ist ein langlebiger Schutz vor Korrosion. Beim Verzinken mit Feuer wird das Blech mit einer beständigen Zinkschicht überzogen. Bevor das aber passiert, wird die Karosserie entfettet, gewaschen und falls nötig, entschlackt.
  • galvanische Verzinkung: Beim galvanischen Verzinken wird die Karosserie elektrolytisch mit Zink beschichtet. Das Besondere hierbei ist, dass nicht nur ein langer Korrosionsschutz besteht, sondern zusätzlich noch auf das Aussehen des Wagens geachtet wird. Die verzinkten Flächen werden noch mit Chrom überzogen, wobei der Kunde selber bestimmten kann, wie dick die Schicht sein soll. Zudem hat sie den Vorteil, sehr preiswert zu sein.
  • Diffusionsverzinkung: Sie ist auch unter dem Namen Sherardisieren bekannt. Dieses Verfahren wird bereits seit über 100 Jahren erfolgreich angewendet gegen Korrosion. Einige Besonderheiten gegenüber anderen Verfahren sind maßgebend bei dieser Technik. Die Oberfläche ist spürbar härter, die schützende Schicht lässt sich in der Dicke variieren und eine Wasserstoffversprödung ist so gut wie ausgeschlossen. Die Behandlung erfolgt unter extremer Hitze und mithilfe von Sauerstoff.
  • mechanische Verzinkung: Beim mechanischen Verzinken wird mit Glaskugeln und Promotorzusätzen Zinkpulver auf das zu bearbeitende Blech aufgebracht. Das Metallpulver kann ohne Wärmezufuhr angebracht werden. Anschließend kann die zu reparierende Fläche herkömmlich passiviert werden.

Wieso Zink?

Zink als Korrosionsschutz hat viele Vorteile. Zum einen ist es sehr preiswert, es ist nicht giftig – auch nicht während der Produktion -, es hält gut auf Eisen und beim Verzinken entsteht eine harte Legierung, die der Verschleißfestigkeit der zu behandelnden Fläche entspricht.
Zink kann sogar darüber hinaus auf kleinem Raum Metallteile, wie zum Beispiel Schnittkanten schützen.

Restrisiken beim Verzinken

Doch auch voll verzinkte Autokarosserien sind nicht gänzlich vor der Korrosion geschützt. Schon kleinste Schäden wie etwa ein Steinschlag oder Schäden an den Schweißstellen geben der Korrosion eine Angriffsfläche. Um diesem Schaden bei Schweißstellen vorzubeugen, wird die Stelle mit Wachs behandelt, so dass keine Luft mehr eindringen kann. Gefährdet sind schadhafte Stellen am Unterboden besonders im Winter. Wenn nämlich das Streusalz diese Stellen erwischt, greift es sie noch mehr an und die Gefahr der Korrosion ist erhöht. Generell sollte öfters an weniger einsichtbaren Stellen wie am Kotflügel, Türgriffen und Stoßstangen nachgeschaut werden. Hier entsteht leicht Korrosion, die sich im Laufe der Zeit unbemerkt durch das Blech frisst und dann ist der Schaden größer als wenn er anfangs bemerkt wäre.

Versicherungsschutz bei Korrosion

Allgemein ist dazu zu sagen, dass nur das versichert ist, was bei Vertragsabschluss besprochen und nicht über Ausschlüsse eingeschränkt wurde. Korrosion durch Lackschäden ist allerdings ein klassischer Ausschlussgrund. Es gibt lediglich eine Garantie auf das Durchrosten von innen nach außen.

Zink

Zink ist ein Übergangsmaterial, das zu zwei Dritteln aus Erzen gewonnen wird. Der Rest wird aus Produkten wie zum Beispiel Schrott genommen. Vorwiegender Einsatz in der Autoindustrie zum Schutz vor Korrosion oder als Legierung. Derzeit steht der Kurs von Zink am Markt bei 1.922,0, Tendenz steigend.