Airbag

Seit es den Airbag gibt, ist das Autofahren sicherer geworden – so viel ist sicher. Erstmals 1980 bot ein deutscher Automobilbauer den Airbag als Ausstattung in der gehobenen Klasse an und seitdem findet sich der Airbag nunmehr in fast allen neu gebauten Autos wieder. Das geniale, wie technisch anspruchsvolle System hat seit dem einige Menschleben gerettet.

Der Weg zum funktionierenden Airbag war steinig. Es war klar, dass für das Aufblasen des Airbags nur 20 bis 30 Millisekunden Zeit bleiben würde und dass dies mit herkömmlichen Mitteln wie einem Kompressor nicht zu erreichen ist. Was also tun? Die Antwort lag in der Chemie, genauer im Ausströmen von Gasen bei exothermen Verbrennungen. Zunächst wurde mit Raketentreibstoff experimentiert aber es wurde schnell klar, dass ein derartig gefährlicher Vorgang mehr Schaden anrichten als verhindern kann. Doch die Lösungen wurden gefunden und erfolgreich weiter entwickelt und führten dazu, dass heute schon bis zu 10 Airbags für ein Auto verbaut werden.

Punktgenaue Dosierung
Die erste Generation funktionierender Airbags wurde mit Natriumacid betrieben. Dieser Stoff wurde in einen Gasgenerator in Tablettenform eingeführt. Da dieser Stoff damals aber noch unter dem Sprengstoff gelistet war, mussten die Käufer eines Autos mit einem Airbag noch per Unterschrift bestätigen, dass sie über diese Umstände informiert worden waren. Überdies einigten sich die Autobauer, dass die Lebenszeit eines Airbags 10 Jahre betrage und nach dieser Zeitspanne ausgewechselt werden müsse. Daran halten heute allerdings kaum noch Autobauer fest – in der Regel entspricht die Lebensdauer eines Airbags der des Autos.

Immer weniger Zeit
Mit der weiteren Entwicklung des Airbags mussten die Generatoren weiter an Geschwindigkeit zulegen. Bleiben bei einem Frontalzusammenstoß dank der vorderen Knautschzone immerhin bis zu 30 Millisekunden, reduziert sich diese Zeit bei einem seitlichen Aufprall auf wenige tausendstel Sekunden. Bei einem Zusammenprall an der Seite des Fahrzeugs ist der Weg zum Fahrer oder Beifahrer um einiges kürzer als von vorne.