Im März zeigte der Genfer Salon wieder einmal mehr, dass die Automobilhersteller ihre Kunden mit innovativen aber auch großen Gegensätzen zu überzeugen wissen. Benziner, Diesel und Hybride, aber auch reine Elektroautos und sparsame Kleinwagen reihten sich mit den ultra schnellen PS-Protzen in Genf auf und beeindruckten das fachkundige Publikum.
Futuristische Coupés und Ferrari-Turbos
Während in 2011 kaum einer der renommierten Automobilhersteller ohne Elektro- oder Plug-In-Hybriden dastehen wollte, waren im März 2014 die konventionellen Autos wieder fest im Fokus – denn die entsprechen immer noch den Präferenzen der geschätzten Kunden. Die Aushängeschilder der Autobauer, die Luxus- und Sportwagenklasse, zeigte sich auch auf der Genfer Automesse in 2014 wieder als Besuchermagnet. Mercedes stelle sein neues Coupé aus der S-Klasse vor und Ferrari drückte kräftig auf den Turbo. Das Mercedes Coupé erscheint zunächst als S 500 mit 450 PS und einem 4,7 Liter Bitturbo-V8 Motor. Geplant sind zwei weitere AMG-Versionen, wovon eine mit mächtigen Zwölfzylindern ins Rennen geschickt wird. Ferrari zeigte den neuen California erstmals mit einem 560 PS-Turbomotor und auch Lamborghini und McLaren stellten ihre neuen Sportwagen vor.
Out – der Rolls-Royce von der Stange
Die Edelmarke Rolls-Royce hingegen setzt nun ganz auf den Kundenwunsch. Das „Bespoke“-Programm des Hauses ist ein voller Erfolg und kaum noch kauft ein Kunde den Rolls „von der Stange“: Die anspruchsvolle Kundschaft mit der Emily auf dem Kühlergrill sucht die individualisierten Extras. Das britische Traditionshaus zeigte auf der Genfer Automesse eine weitere Neuheit und verpasste dem fünf Jahre alten Ghost ein Facelift. Die „Rich & Bold“ der Gesellschaft kamen auf dem Genfer Salon voll auf ihre Kosten, doch auch für die Kleinwagen-Enthusiasten wurden neue Kreationen präsentiert.
Kleine Flitzer – großer Auftritt
Das vielleicht wichtigste Kleinstauto des Jahres 2014 dürfte vermutlich der Smart sein, der auf dem Salon allerdings noch getarnt präsentiert wurde. Erst zu stellte Mercedes die neue Version unmaskiert auf der Automesse in Peking vor. Auch aus der deutsch-französischen Partnerschaft der Branchengrößen Mercedes und Renault ist Nachwuchs hervorgegangen: Stolz präsentierte Renault den neuen Twingo auf dem Genfer Salon. Der Twingo wird als Basis für künftige Entwicklungen des viertürigen und viersitzen Smart Forfour dienen. Doch zunächst erscheint der Smart Fortwo – die zweitürige und zweisitzige Version des ForFour – auf dem Markt. Die beiden Smart-Modelle wie auch der neue 3,60 Meter lange Renault Twingo tragen den Motor hinten. Der Hinterradantrieb ist ein Alleinstellungsmerkmal der Modelle innerhalb der starken Kleinstwagenkonkurrenz, wobei Fahrer oder Fahrerin von den neuen Akzenten in der Fahrdynamik profitieren. Doch ermöglicht der Motor im hinteren Teil des Fahrzeugs auch einen besonders kurzen Bug, wodurch die Form des Twingos noch knuffiger und rundlicher erscheint.
Updates bei den Kleinwagen-Classics
Noch mehr Nachfolger präsentierte der PSA-Konzern (Peugeot, Citroën) zusammen mit Toyata. Sie stellten dem Genfer Publikum den neuen Peugeot 108, den Toyota Aygo und den Citroën C1 vor. Unter den 3,47 Meter langen Kleinen zeigt sich der Peugeot 108 besonders kundenfreundlich. Sein Innenraum ist in gleich sieben „Designwelten“ erhältlich und unter den vielen Varianten ist auch eine Zweifarblackierung verfügbar. Nicht nur RR-Kunden, sondern auch die Freunde der Kleinwagen lieben offensichtlich die Individualisierung ihres Neufahrzeuges. BMW setzte den Trend bereits mit seinem Erfolgsmodell Mini, der nun auch die Kunden der Mitkonkurrenten in Kauflaune versetzen soll. Opel möchten ebenfalls seinen Marktanteil einfordern und bringt mit dem Opel Adam Rocks, der optisch dem SUV-Trend folgt, das Adam-Nachfolgemodell auf den Markt. Die zwei Zentimeter höher liegende Karosserie des Rocks zeigt eine auffällige Beplankung. Das Stoffverdeck „rockt“ innerhalb von nur fünf Sekunden auf.
Ein voller Erfolg – in allen Preisklassen
Der Genfer Autosalon zeigte große Gegensätze und doch viel Harmonie. Kunden möchten ihr neues Fahrzeug individualisieren und auch mit ungewöhnlichen Features ausgestattet sehen. Allerdings ließ sich in diesem Jahr ein Trend für künftige Entwicklungen auf dem Genfer Salon nicht eindeutig erkennen und so bleibt bis zum nächsten Jahr die Frage offen, wo Automobilhersteller und Kunden Ihre Schwerpunkte setzen werden.
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