Gebrauchtwagenkauf – die Schritte bis zum Besichtigungstermin

Fast jeder kennt die Situation: man fährt mit dem Auto zur jährlichen Überprüfung und möchte die TÜV-Plankette erneuern lassen und dann kommt der Schock: die Experten vor Ort stellen schwere […]

Fast jeder kennt die Situation: man fährt mit dem Auto zur jährlichen Überprüfung und möchte die TÜV-Plankette erneuern lassen und dann kommt der Schock: die Experten vor Ort stellen schwere Mängel fest und schlagen Reparaturarbeiten vor, die mehrere tausend Euro kosten. Dann gilt es schnell zu entscheiden, ob es sich auszahlt, viel Geld in das Fahrzeug zu investieren. Als Alternative dazu bietet die Onlinebörse für Gebrauchtwagen viele übertragene Wägen in unterschiedlichen Preiskategorien an. Doch nicht hinter jedem Angebot verbirgt sich ein wahres Schnäppchen.

Die Detailsuche verwenden

Privatpersonen und Händler stellen jeden Tag tausende neue Fahrzeuge in die Gebrauchtwagenplattformen. Wenn man nur den maximalen Kaufpreis einschränkt, erhält man eine unübersichtliche Trefferliste. Wer zumindest ungefähr weiß, welches Modell am besten zu den persönlichen Anforderungen passt, spart bei der Suche Zeit und Nerven. Hier einige Auswahlkriterien, die bei der Entscheidungsfindung helfen:

  • Baujahr – ältere Modelle sind oft Wartungsanfälliger
  • Maximale Kilometerzahl – mit vielen Kilometern sind möglicherweise Verschleißteile zu wechseln
  • Aufbau: Kombi, Limousine, Hochdachkombi, SUV
  • Suchradius – wie weit ist man bereit, für die Besichtigung zu fahren
  • Kaufpreis
  • Treibstoff – Benzin, Diesel, Hybrid oder Elektrofahrzeug
  • Marke und Modell bei genauen Vorstellungen

Diese Kriterien werden meistens sogar schon in der Suchmaske auf der Frontpage der Gebrauchtwagenplattform angezeigt. Bedient man sich der Detailsuche, stehen noch weitere Optionen wie Farbe, Klimaanlage, eingebautes Navigationssystem, Anhängekupplung und vieles mehr zur Auswahl. Je mehr Details man eingibt, umso geringer ist natürlich die Trefferquote. Allerdings erhöht man damit die Chance, möglichst bald das Wunschfahrzeug zu finden.

Händler oder privat?

In den Anzeigen sind sowohl Angebote von Händlern als auch von Privatpersonen zu finden. Gebrauchtwagen aus privatem Verkauf sind oft günstiger als jene gewerblicher Händler. Allerdings geht man beim Kauf von privat ein gewisses Risiko ein. Dem Verkäufer steht nämlich die Möglichkeit offen, jede Gewährleistung auszuschließen. Unterschreibt man den Kaufvertrag, überweist das Geld und übernimmt man das Auto, gilt der Kauf als besiegelt. Tritt zum Beispiel bei der Fahrt nach Hause bereits ein schwerer Mangel auf, hat man wenig Handhabe. Man kauft das Fahrzeug wie besichtigt und akzeptiert damit, dass möglicherweise Probleme vorhanden sind, die man bei der Besichtigung und Probefahrt nicht bemerkt hat. Händler müssen sich an die gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren halten. Im Falle von Gebrauchtwägen ist es legitim, diese Frist auf ein Jahr herabzusetzen. Während dieses Zeitraums kann sich der Käufer an das Autohaus wenden, wenn schwere Mängel auftreten. Von der Haftung sind allerdings Verschleißteile ausgenommen. Im ersten halben Jahr nach der Übernahme liegt die Beweisschuld beim Händler: möchte das Autohaus die Kosten für die Reparatur nicht anstandslos übernehmen, muss es beweisen, dass der Mangel beim Verkauf noch nicht vorhanden war.

Bei der Kontaktaufnahme erste Details klären
Gerade in den Anzeigen von Autohändlern erhält der Interessent bereits viele Informationen über das zum Verkauf stehende Fahrzeug. Meistens werden auch aussagekräftige Fotos veröffentlicht, sodass man sich einen ersten Eindruck vom Zustand der Karosserie und des Innenlebens machen kann. Trotzdem tauchen Fragen auf, die man schon bei der ersten Kontaktaufnahme klären kann. Dazu gehört zum Beispiel wie viele Vorbesitzer ein Gebrauchtwagen hatte und ob der Wagen mit nur einem Reifenset oder mit Sommer- und Winterreifen verkauft wird. Relevant ist auch, wann das nächste größere Service oder die TÜV-Überprüfung fällig ist. Läuft die Plankette in naher Zukunft ab, sieht sich der Käufer bald mit weiteren Kosten konfrontiert. Zwar ist es schneller, den Verkäufer telefonisch zu kontaktieren, wenn Sie per E-Mail korrespondieren, hat man die Aussagen in schriftlicher Form vorliegen. Falls sich der Verkäufer während des Besichtigungstermins plötzlich nicht mehr an bereits gemachte Zusagen (was zum Beispiel einen Rabatt betrifft), hat man etwas Schriftliches in der Hand. Auf der anderen Seite gilt es bei der Gebrauchtwagensuche schnell zu sein. Schließlich sehen sich auch andere Personen die zum Verkauf stehenden Autos an. Autohändler und Privatpersonen entfernen nicht mehr verfügbare Wägen oft mit einer Zeitverzögerung aus den Gebrauchtwagenplattformen. Es lohnt sich also, einmal generell zu klären, ob das KFZ überhaupt noch zum Verkauf steht. Sind alle Unklarheiten beseitigt, vereinbart man einen Besichtigungstermin mit Probefahrt – am besten zu einem Zeitpunkt wo noch Tageslicht herrscht. Dann fallen Kratzer oder nachlackierte Stellen an der Karosserie nämlich eher auf als bei künstlicher Beleuchtung.