Wenn man davon ausgeht, dass ein Neuwagen bereits im ersten Jahr ein Viertel seines Wertes verliert, ist klar warum sich viele für einen Gebrauchtwagen entscheiden. Außerdem bleibt vielen am Ende des Monats wenig Geld über, um für größere Anschaffungen zu sparen. Die Finanzierung eines Neuwagens ist im Haushaltsbudget einfach nicht drinnen.
Super, das man im Internet Online Gebrauchtwagen finden kann. Dank übersichtlicher Suchmasken ist der Preisvergleich so einfach wie nie zuvor. Viele Plattformen bieten auch eine Detailsuche an, wo man gezielt nach allen Kriterien suchen kann, die wichtig sind. Je genauer die Vorstellungen über das Wunschfahrzeug ist, umso schneller geht die Suche.
Vom Händler oder privat kaufen?
In den meisten Gebrauchtwagenplattformen im Internet sind Anzeigen von Privatpersonen und Händlern zu finden. Oft sind die Angebote von Privaten günstiger, allerdings geht man beim Kauf ein höheres Risiko ein. Bei Privatverkäufen ist es nämlich möglich, die Gewährleistung völlig auszuschließen. Unterschreibt man den Kaufvertrag, überweise die verlangte Summe und bemerkt erst nach der Wagenübernahme einen Mangel, sieht man als Käufer im wahrsten Sinne des Wortes durch die Finger. Der Verkäufer kann in diesem Fall nicht belangt werden. Anders verhält sich die Situation beim Kauf über einen Händler: dieser muss nämlich mindestens ein Jahr lang für grobe Mängel geradestehen. Voraussetzung dafür ist, dass der Mangel schon vor der Wagenübernahme bestanden hat. Dass dieser Passus in der Vergangenheit schon oft Grund für wochenlange Streitereien war, liegt auf der Hand. Je länger der Kauf zurückliegt, umso schwieriger wird es sein zu beweisen, dass das Auto schon beim Kauf nicht mehr voll funktionstauglich war. Um Diskussionen dieser Art schon im Vorhinein zu entgehen, sollte man das zum Verkauf stehende Auto auf Herz und Nieren überprüfen, bevor man sich endgültig dafür entscheidet.
Augen auf bei der Besichtigung
Hat man im Internet das Fahrzeug seiner Träume (oder jenes, das ins Budget passt) gefunden, kontaktiert man den Verkäufer. Am besten legt man sich schon vor dem Gespräch einen Fragekatalog zurecht oder schreibt ein E-Mail. Darin können gleich offene Fragen geklärt werden, zum Beispiel:
- Wann ist die nächste Überprüfung fällig
- Ist das Auto 8-fach bereift
- Gibt es ein Serviceheft
- Wie viele Vorbesitzer hatte der Wagen
In der Regel drängen Verkäufer dazu, möglichst rasch einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Oft wird von zahlreichen anderen Interessenten gesprochen. Am besten lässt man sich jedoch nicht zur Eile drängen. Die Begutachtung sollte bei Tageslicht stattfinden. Dann sieht man nämlich Schäden an der Karosserie besser. Es ist auch eine gute Idee, jemanden zweiten zur Besichtigung mitzunehmen. Im Idealfall handelt es sich dabei um eine Person, die sich mit Autos gut auskennt. Bei der Besichtigung geht man in mehreren Schritten vor: Zunächst lässt man sich das Serviceheft zeigen, die Einträge geben Aufschluss über den Wartungszustand des Autos. Dabei sieht man am besten gleich nach, wann das nächste Service fällig ist. Muss man rasch nach dem Kauf eine Werkstätte aufsuchen, kommen natürlich zum Kaufpreis zusätzliche Kosten dazu. Dann erfolgt die genaue Begutachtung der Karosserie: sind viele Steinschäden auszumachen, ist ein Teil des Blechs in einer anderen Farbe lackiert? Lassen sich Türen, Motorhaube und Kofferraum problemlos öffnen oder ist etwas verzogen? Auch dem Innenraum ist Aufmerksamkeit zu schenken. Hat ein Fahrzeug zum Beispiel nur 30.000 Kilometer am Tacho, sind jedoch die Sitze durchgesessen und die Pedale abgenutzt, könnte eine Manipulation vorliegen. Die Probefahrt ist eines der wichtigsten Entscheidungskriterien. Nur wenn dabei im wahrsten Sinne des Wortes alles rund läuft, sollte man den Kaufvertrag unterschreiben. Bei verdächtigen Motorgeräuschen, ruckelnder Kupplung oder schlechten Bremsen nimmt man vom Kaufvorhaben besser Abstand.